Formt unser Erbgut unsere Identität? Lange Zeit glaubte man, dass die Gene der entscheidende Faktor in der Entwicklung eines Menschen seien. Doch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Epigenetik haben gezeigt, dass die jeweilige Ausprägung der Gene durch äußere Umstände beeinflusst wird und sogar gezielt gesteuert werden kann.
Gene und Umwelt: Wie beeinflussen sie unsere Persönlichkeit?
Liegt der Grund für unsere Persönlichkeit und unser Verhalten in unseren Genen? Oder ist es eher die Umwelt, die uns prägt? Beides ist der Fall - und das Wechselspiel zwischen DNA und Umwelt ist weit komplizierter als zunächst angenommen. Die junge Wissenschaft der Epigenetik zeigt, wie Emotionen, Umwelt und zwischenmenschliche Beziehungen Marker in unserem Erbgut an- und ausschalten können - genetische Muster, die wir eventuell sogar weitervererben können. 1
Wir vererben unseren Kindern weit mehr als nur Teile unserer Gene. Denn seit einigen Jahren mehren sich die Hinweise, dass sich Erfahrungen auf unser Erbgut auswirken und es nachhaltig verändern. So nachhaltig, dass manche dieser Umbauarbeiten im Genom an die nächste und sogar noch weitere Generationen weitergegeben werden - weshalb beispielsweise Mäusekinder ähnlich ängstlich auf bestimmte Gerüche reagieren, mit denen ihre Großeltern schlechte Erfahrungen machten. Darin findet sich auch eine Erklärung, warum Kriegskinder später selbst eher kleine Kinder zur Welt brachten, obwohl längst kein Mangel mehr herrschte. Der Fachbegriff dafür lautet Epigenetik - ein ganz besonderes Tool aus der Trickkiste des Lebens. 2
Epigenetisch sind alle Prozesse in einer Zelle, die als „zusätzlich“ zu den Inhalten und Vorgängen der Genetik gelten. Conrad Hal Waddington hat den Begriff Epigenetik erstmals benutzt. Im Jahr 1942 (als die Struktur der DNA noch unbekannt war) definierte er Epigenetik als the branch of biology which studies the causal interactions between genes and their products which bring the phenotype into being („der Zweig der Biologie, der die kausalen Wechselwirkungen zwischen Genen und ihren Produkten, die den Phänotyp hervorbringen, untersucht“).3
Das Wissen um diese Zusammenhänge - der Epigenetik - macht sich das Biologische Dekodieren [BD] zunutze, um neumedizinisch sogenannte Konflikte aufzuspüren. Dabei geht das [BD] aber noch viel weiter, als wir es aus der Neuen Medizin (Germanische Heilkunde) kennen, denn es wird nicht nur viel konkreter in die Ahnenreihe geschaut, um zu sehen, welche Ereignisse eine epigenetisch bedingte Veränderung in der Physiologie und/oder Funktionalität von Organen hervorgerufen haben kann, sondern es wird auch noch viel direkter - ganz speziell für diese Person - auf den vermutlichen Sinn für die physiologisch-funktionale Veränderung geschaut.
So kommt man bei Diagnose und Therapie in der Regel viel schneller und effektiver zum Ziel und zur Auflösung der Konflikte - oft genug ohne die leidigen Begleiterscheinungen einer Lösungsphase, wie es beim herkömmlichen Vorgehen nach den 5BN üblich wäre. Es geht also nicht immer unbedingt um diesen einen Konflikteinschlag [DHS], sondern es kann durchaus auch um gravierende und dauerhafte Belastungen bei einem selbst oder im Umfeld gehen. Viel öfter als man denkt, tragen Kinder Stellvertreter-Konflikte für ihre Ahnen aus, um eine Situation zu korrigieren oder zu kompensieren.
Aus evolutionsbiologischer Sicht kann man sich also das Wirken der Epigenetik durchaus als Schlüssel der Ausbildung der unterschiedlichen Phänotypen vorstellen, also das sg. Anpassen der Arten an die konkreten Lebensumstände, die eine bestimmte Population prägt.
1 arteTV
2 Antje Findeklee - spektrum.de
3 wikipedia.de