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Konfliktlösung - emotional oder intellektuell?! 

Wenn uns ein Konfliktschock - ein DHS - ereilt, uns eine Situation also auf dem falschen Fuß erwischt, wie es Dr. Hamer so treffend formuliert hat, dann passiert dieses vorbei am Verstand; auch das betont Hamer.

Die Kausalkette formuliert er als Psyche - Gehirn - Organ; NICHT als Organ - Psyche - Gehirn (was ein Unfall wäre), NICHT als Gehirn - Psyche - Organ  usw. usf.

 

Wenn wir also intellektuell lösen könnten, müsste da irgendwo der Verstand in der Reaktionskette zum Tragen kommen. Das Zwangsdenken, was wir wohlwollend dem Verstand zuordnen können, ist bereits Ergebnis eines manifestierten DHS, nicht aber seine Ursache.

Zuerst kommt das konfliktive Erlebnis, das, wenn es DHS-Qualität hat, einen Schockzustand auslöst und dazu gibt es ein Gefühl, am Verstand vorbei. Ein Gefühl, eine Emotion, die wir nicht beeinflussen können, weil es eben am Verstand vorbei geht, man nicht drüber nachdenkt. Hamer hat es biologisch determiniert benannt: Angst, Verlust (Trauer), Ärger (Wut), Ohnmächtigkeit (Verzweiflung), Demütigung, Selbstwerteinbruch usw. usf..

Von unserem Gehirn aus, werden dann die entsprechenden Maßnahmen am entsprechenden Organ gesteuert. Daraufhin kommt es zu einem Organsymptom oder eben zu einem psychischen Ausdruck.

 

Ereignis --> Reaktion UNBEWUSST (Flucht, Angriff oder STARRE) --> Emotion (Psyche - Angst, Wut ...) --> Hamerscher Herd im Gehirn (die Art der Emotion determiniert, welches SBS gestartet wird) --> Steuerung des SBS am Organ

 

Im Gegensatz zu uns Menschen geben Tiere ihrem Gefühl in der Regel freien Lauf. Dort gibt es unterdrückten Impulse nur, wenn Angriff oder Flucht nicht möglich erscheint und dann verharrt das Tier in einer Starre (Todstellreflex), bis sich eine Gelegenheit bietet (Video oben). Diese Starre kann uns, wenn wir nicht adäquat reagieren konnten, auch ereilen - auch wenn sie sich meist nur psychisch äußert.

Je nachdem, ob wir adäquat auf das Ereignis reagieren können, entsteht überhaupt erst ein DHS. Wobei Angriff - und sei er nur verbal - die besten Chancen bietet, dass umgehend gelöst werden kann und wir nicht im Konfliktschock verharren (müssen), was dann das SBS starten würde, um uns sinnvoll im Überlebenskampf zu unterstützen. Oft können wir nicht adäquat reagieren, entweder, weil uns moralische Konventionen und gesellschaftliche Umstände das 'verbieten' oder, was für uns aufgrund einer frühkindlichen Prägung viel ausschlaggebender ist, wir noch nicht die intellektuellen, geschweige denn körperlichen Potentiale besitzen, um uns adäquat zu wehren: Das ist die Kindheit. Dazu kommt, dass wir - solange wir noch allumfassend 'unreif' sind - auf Gedeih und Verderb auf unsere Ernährer und Pfleger, also die Eltern, überwiegend die Mutter, angewiesen sind und alles tun, die Fürsorge und Liebe nicht in Frage zu stellen.

Intellektuelle Lösung

 

Trotzdem gibt es Konfliktschocks und Programme, die man intellektuell, also nur durch Klarmachen lösen kann. Das ist dann möglich, wenn das DHS derart in keinster Weise mehr drohen kann.

 

Ein Beispiel: Ein 12-jähriges Mädchen bricht sich ein Bein. Die Therapie ist 3 Wochen Liegegips, dann 3 Wochen Gehgips. In den ersten drei Wochen kann es sich nicht die Haare waschen, was für das Mädchen durch die aufkeimende Eitelkeit in der Pubertät ein erhebliches Problem darstellt. Das erste Mal Haare waschen nach drei Wochen stellt eine reale Konfliktlösung dar.

Trotzdem läuft es zukünftig auf einer Schiene, was sich durch Schuppen und Jucken äußert – 30 Jahre lang, aber jedes mal kurzzeitig gelöst wird durch Haarewaschen. Durch Bewusstmachen dieses Zusammenhangs kann - nun die Frau - nach 30 Jahren den Konflikt intellektuell lösen, denn das Problem an sich (gebrochenes Bein, Liegegips, sich nicht die Haare waschen können) ist in keinster Weise mehr relevant. Die Symptome verschwinden dauerhaft - innerhalb von drei Tagen.

 

Herunter transformieren

Viel öfter ist es aber so, dass selbst wenn uns das Thema, der Konflikt klar ist, wir nicht definitiv lösen können. Oft selbst dann nicht, wenn wir im Moment nicht in so einer konfliktträchtigen (Lebens)Situation stecken. Das ist der Zustand der meisten heruntertransformierten Konfliktthemen.

 

Dazu ein Beispiel: Hat jemand durch existentielle Konfliktthemen in der Kindheit (Geldnot in der Familie oder auch nur konfliktbehaftete Äußerungen im familiären Umkreis) eine traumatische Schiene auf das Thema materielle Absicherung entwickelt, dann wird er in der Regel auch mit einem Lottogewinn, mit dem er bis ans Lebensende ausgesorgt hätte, oder mit einem vermeintlich sicheren, gut bezahlten Job seine Existenzangst nicht los werden. Die Unsicherheit, nicht verhungern zu müssen oder auch nur in materiellem Mangel zu leben, ist ja nur durch die momentan gesicherte Existenzgrundlage herunter transformiert. Eine echte Gelassenheit zu dem Thema, wird es in den meisten Fällen nicht geben können, da die Schiene in einer Zeit angelegt wurde, wo er/sie selbst keine Handhabe hatte, selbst das Ruder in die Hand zu nehmen. Die Reaktion auf das Thema bleibt kindlich determiniert.

Intellektuell kann durchaus klar sein, dass (im Moment) keine Gefahr mehr besteht, in eine, die materielle Existenz bedrohende Situation zu kommen. Trotzdem kann es sein, dass das Programm weiter latent aktiv ist. Eine dauerhafte und definitive Lösung gibt es nur, wenn das damit verbundene Gefühl auch 'erlöst' (Psychokinesiologie) werden kann, man also dem Thema Geld - es ist für mich gesorgt - wirklich gelassen gegenüber stehen kann und keine Angst hat vor eventuellen materiellen Einschränkungen oder sogar einem sozialen Absturz.

 

Leider sind wir alle schon ziemlich früh von Angst, also Unfreiheit geprägt. Und diese Prägung erfahren wir pränatal, perinatal und postnatal bis zu dem Zeitpunkt, wo wir eigentlich für uns selbst einstehen könnten und nicht mehr auf Gedeih und Verderb auf die Versorgung, Zuwendung und den Schutz unserer Eltern (insbesondere der Mutter) angewiesen sind. Die Ängste, Sorgen und Dramen, die uns aber in dieser Zeit ereilen, wo wir noch abhängig von der Erfüllung der Grundbedürfnisse durch andere sind, prägen uns im Empfinden für spätere Dramen, wenn das Gefühl hängen geblieben ist und wir in diesem Gefühl in dieser Zeit retardiert bleiben. Dann können wir mit einem Drama und dem damit getriggerten Gefühl nicht wie ein Erwachsener umgehen, sondern reagieren so wie es die Entwicklungsstufe gerade zuließ, in der uns der biologische Konflikt das erste Mal ereilte und emotional stecken geblieben ist. Das muss noch keine sog. Konstellation  sein.

Deshalb gibt es auch so gut wie keine intellektuellen Lösungen (diese nur, wenn der Konflikt sowieso nicht mehr relevant ist und nur noch auf nicht-emotionalen Schienen läuft), sondern auch bei Erwachsenen mehr oder weniger nur emotionale Lösungen.

 

Polyvagaltheorie >>> weiter

 

 

Vor Freude weinen - die emotionale Konfliktlösung

Jeder von uns hat das sicher schon einmal erlebt: Vor Freude weinen. Ein Paradebeispiel für eine emotionale Konfliktlösung; die unterdrückten Gefühle, Befürchtungen und Ängste entladen sich in einer Reaktion aus Weinen und Lachen, können nun endlich frei hervortreten  - der Damm ist gebrochen, die Lebensenergien können wieder frei fließen; die zweite Phase des SBS beginnt. (Das Mädchen oben im Video hatte ihre Katze und beste Freundin vor ein paar Monaten verloren. Nun bekam sie ein neues, junges Kätzchen geschenkt)

Vis á Vis - Lösung

 

... ist die beste Möglichkeit real und emotional zu lösen. Wenn man diese Möglichkeit hat, sollte man diese in jedem Fall nutzen oder auch anbieten!!! Allerdings muss man auch hier schauen, dass man nicht Gefahr läuft, im Intellektuellen verhaftet zu bleiben. Eine nur sachliche Erörterung zwischen den 'Parteien' hat in der Regel keinen Erfolg. Es braucht zumindest ein ehrliches, fühlbares:

"Es tut mir Leid." "Bitte, verzeih mir!"

Und, um dann gleich noch mal semantisch korrekt zu bleiben, das blieb von meiner geliebten Deutschlehrerin aus der 4. Klasse hängen: Man kann sich NIE selbst entschuldigen und damit entschulden - außer vielleicht in finanzieller Hinsicht. Man kann also nur drum bitten. Also nicht, "Ich entschuldige mich", sondern immer "Ich bitte um Entschuldigung".

 

Resümee

 

Mein Favorit für die Auflösung solcher emotionalen Schienen - also die Entkoppelung der blockierten Emotionen ist, wenn es sich nicht anderweitig persönlich - vis á vis - auflösen lässt oder mit dem Biologischen Dekodieren, die Mentalfeldtechnik EFT (Emotional Freedom Technique). In einer geführten Sitzung (z.B. durch einen Therapeuten) haben wir dann auch die Gelegenheit in einer Art Regression, die sich meist durch entstehende Bilder von selbst ergibt, an den Urkonflikt - im neumedizinischen Sinne  - und Nebenschienen zu kommen. Die damit verbundenen und damals 'SCHOCKgefrorenen' Gefühle können mit der Klopfakupressur auf den entsprechenden Meridianen (TCM - Traditionelle Chinesische Medizin) entkoppelt werden und die somit blockierten Energieflüsse können dann mithilfe der Klopfakupressur wieder ins Fließen kommen.

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