Methadon macht seit einiger Zeit Schlagzeilen wegen seiner Invitro-Wirkung gegen Krebs in Kombination mit Chemo. Auch, wenn es einige hoffnungsvolle Fälle gibt, wo die Wirkung im Zusammenhang mit einer Chemo beeindruckend ist, muss man sich fragen: Warum nicht nur Methadon? Offensichtlich ist das die Hauptwirkung und auch nachvollziehbar. Wer seinen Stress - wenn auch nur symptomatisch - runterfahren kann und die Angst verliert, hat die Möglichkeit, seine Probleme vielleicht aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und neu zu bewerten. Beste Voraussetzungen zur Heilung.
Methadon hat als Opioid dasselbe Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil und somit im Wesentlichen dasselbe Gefahrenpotential an Nebenwirkungen wie andere Opioide (Ausnahme: Buprenorphin). Allerdings erzeugt es wegen der langsamen Anflutung bei oraler Anwendung keinen Kick (jenes plötzliche intensive Wohlbefinden, das mit zur Entstehung einer Abhängigkeit führt).
Nebenwirkungen können Müdigkeit, Schlafstörungen, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Ödeme (Flüssigkeitseinlagerung) in den Beinen, Harnverhaltung und Obstipation (Verstopfung). Sie verschwinden in der Regel mit der Toleranzentwicklung oder Reduktion der Dosis. Am längsten halten sich Schlaf- und sexuelle Störungen (bei einer Substitutionsdauer von drei Jahren noch in ca. 20 Prozent). Bis zu 50 Prozent der Substituierten klagen teilweise noch länger über verstärktes Schwitzen (Hyperhidrose).