ERFAHRUNGSBERICHT
Eine 50-jährige Frau litt seit ihrer Pubertät an den Folgen eines sog. M. Scheuermann. Mäßige Hyperkyphose der BWS, kaum vorhandene Pufferung durch Bandscheiben im betroffenen Bereich. Über die Jahre permanente diffuse Schmerzen, nach längerer leichter Belastung oder kurzzeitiger stärkerer Belastung (Heben, Tragen) mittelstarke bis starke Schmerzen. Tätigkeiten, die die BWS belasten, konnten nur kurzzeitig unter Schmerzen ausgeführt werden.
Mit ca. 50 Jahren wurde das UR-DHS aufgeschlüsselt:
Der Vater der Klientin liebte Frauen mit riesengroßen Brüsten. Selbst die Brüste der Mutter der Klientin - obwohl Körbchengröße D - waren ihm noch zu wenig, was die Mutter auch mal empört gegenüber der Klientin erwähnte, als sie noch in der Pubertät war. Da die Klientin selbst eher kleine Brüste hatte in jungen Jahren und die Brüste der Mutter für sie eher sogar ein Ideal der weiblichen Brust darstellten, war sie von den Äußerungen des Vaters gegenüber der Mutter (die sie aber niemals selbst hörte) besonders betroffen. Dazu kam, dass der Vater am Anfang der Pubertät zur Klientin (seiner Tochter) mal unbedacht und im Scherz äußerte: "Na, wachsen sie schon?", was sie persönlich als peinlich und übergriffig empfand. Da die jüngere Schwester der Klientin Brüste entwickelte, die wahrscheinlich dem Idealbild des Vaters entsprachen, fühlte sie sich bzgl. ihrer eigenen Oberweite noch mehr unzureichend.
Der M. Scheuermann war somit auch genau an dem Brustwirbel am stärksten ausgebildet, wo üblicherweise der BH-Verschluss sitzt.
Als sich die Klientin nun diese Zusammenhänge mit über 50 Jahren klar machte, zudem sie mit ihrer mittlerweile über die Jahre zugenommenen Oberweite durchaus zufrieden war, konnte sie den Urkonflikt augenblicklich auflösen und die Schmerzen sind seitdem dauerhaft verschwunden, trotzdem die pathologisch-veränderte Anatomie der Wirbelsäule unverändert ist.
M. SCHEUERMANN
Eine weit verbreitete Rückenkrankheit, die üblicherweise in der Jugend ihren Anfang nimmt, ist der sog. Morbus Scheuermann, obwohl wir diese Hyperkyphose der Brustwirbelsäule dann oft auch noch ausgeprägter im Alter wiederfinden - früher auch Witwenbuckel genannt.
Grundsätzlich geht es hier aus Sicht der 5BN um einen sog. Selbstwerteinbruch (SWE). Gerade mit dem Sprießen der Hormone in der Pubertät verändert sich viel in Hinsicht auf die eigene Persönlichkeit, insbesondere in der Außenwirkung und der Sicht auf das andere (oder auch gleiche) Geschlecht.
Die physiologisch vorhandene leichte Kyphose der Brustwirbelsäule wird durch eine minder oder ausgeprägt vorhandene Keil-Verformung der Brustwirbel zu einer Hyperkyphose. Diese entsteht, wenn die Brustwirbel durch ein SWE-SBS im ersten Teil der pcl-Phase durch das Wiederauffüllen der Osteoporose mit Kallus weich und damit weniger belastungsfähig werden und sich unter dem Druck keilförmig verformen. Mit dem zweiten Teil der pcl-Phase härten die verstärkten Strukturen der Wirbel wieder aus. Es bleibt u.U. die Hyperkyphose, wenn nicht bereits spätestens im ersten Teil der pcl-Phase orthopädisch der Halt der Wirbel unterstützt wird. Früher machte man das oft mit einem Gipsbett oder einem orthopädischen Halteapparat. Aber auch hier können sich dann Fehlhaltungen ergeben, wenn die natürliche Kyphose der BWS zu sehr begradigt wird.
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